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Schakalakataka's avatar
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Paare wie dieses kennt sie schon zu genüge. Er hat sie betrogen und sie ihn. Keiner von beiden weiß es aber trotzdem spüren sie es. Der offizielle Grund wieso sie zu ihr kommen ist dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Langeweile, der Alltag kam dazwischen. Die Schuldgefühle fressen sie auf. Es wird vermutlich etwa 3 Sitzungen dauern bis er sich überhaupt dazu herablässt mit einer Frau über seine Familie zu reden. Dann noch weitere 2 bis sie zu der traurigen Erkenntnis kommen - also etwa 7 Sitzungen bis zu ihrer Trennung rechnet sie stumm in Gedanken und notiert sich: “früher oft unerwartet Geschenke” auf ihren weißen Notizblock.
Eine weitere halbe Stunde spricht die Ehefrau und hält die Hand ihres Gatten fest umschlossen. Alte Gewohnheiten ändern sich wohl nie.
Sie verabschiedet das Paar, wünscht ihnen eine ruhige Woche und versichert ihnen dass sie bei der nächsten Sitzung sicher schon etwas wichtiges beitragen kann.
Fünfzehn Minuten hat sie Zeit bis der nächste Problemfall durch ihre Tür kommen wird und sich das Gespräch von eben wiederholt.
Eine Therapeutin wollte sie sein, Familien helfen sich wieder aufzurappeln um vor allem den Kindern etwas zurückzugeben. Aber je länger sie diesen Beruf ausübt desto klarer wird ihr, dass ihr eigenes Problem davon nicht verschwinden wird.
“Wieso betrügen Menschen einander?” seufzt sie zwischen den einzelnen Stränen ihrer langsam zerfallenden Frisur.
Den Regen hat sie bisher ausgeblendet aber da sie alleine ist kommen die traurigen Gedanken zurück.
“Mena bitte ruf das 17 Uhr Paar an und sag ihnen dass ich heute verhindert bin. Ich gehe nach Hause. Wenn du willst nehme ich dich ein Stück mit - zur U-Bahn?”
“Fühlen Sie sich nicht wohl Frau Doktor?” hört man ihre besorgte Stimme aus den Lautsprechern klicken.
“Nein, alles in Ordnung. Heute ist Freitag, lass uns einfach schon früher Wochenende machen.”
“Wirklich? Abgemacht! Ich bin schon am Telefon!”
Sie ist wieder einmal überzeugt dass es gut war etwas entgegen ihrem Bauchgefühl entschieden zu haben. Mena sieht man ihre 16 Jahre nicht an, deswegen hat sie die Stelle nach dem Ferialpraktikum behalten und hilft der Therapeutin jeweil montags, dienstags und freitags aus. Die jugendliche Energie die sie manchen Tages versprüht motiviert jeden der durch ihre Tür spaziert.
“Zum Glück ist sie noch zu jung für eine Beziehung.” redet sie sich töricht ein. Zu ihrer Zeit zumindest war es nicht üblich so früh schon einen festen Freund zu haben.
Sie stellt sich ans Fenster und räumt gedankenverloren ihre Stifte und Mappen in ihre elegante Ledertasche.
Das Klopfen an der Tür überhört sie und auch dass Mena jetzt neben ihr steht und mit ihr hinaussieht.
“Sie sehen traurig aus Frau Doktor…”
Erschrocken fasst sie sich an ihre Brust und atmet tief ein.
“Du hast mich erschreckt. Ist alles erledigt?”
Ein Kind kann sehen dass etwas nicht stimmt, prima Name.
Mena tritt einen Schritt zurück und hält ihr einen Zettel vors Gesicht.
“erstens habe ich geklopft und zweitens ja, sie haben den Termin auf Dienstag verschoben und wollen dann aber zwei Stunden am Stück.”
“danke. Lass uns gehen.”
Nachdem sie Mena zum Zug gebracht und mit ihr ein Stück Pizza verdrückt hat setzt sie sich in ihren Wagen.
Traurig also…
WORK IN PROGRESS

illuminara hat mich gestern Abend inspiriert etwas zu schreiben. Ich hatte diese Geschichte in meinem Kopf und dachte ich schreibe sie nieder.
Ja, es sind noch Rechtschreibfehler, unschöne Formulierungen etc. enthalten, aber bevor ich die Geschichte korrigiere will ich sie zuerst ein bisschen weiterbringen.
© 2014 - 2024 Schakalakataka
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